Wuppertaler SV gegen Alemannia Aachen. Nachdem das Hinspiel zur Saisoneröffnung bereits eine tolle Kulisse am Tivoli, viel Drama und einen späten Sieger in der Verlängerung sah, gehen auch zum Start in die Rückrunde am 18. Spieltag der Regionalliga West die Blicke ins Stadion am Zoo.
Denn die Alemannia ist gut in Form und will sich für das 1:2 im Hinspiel revanchieren. Währenddessen läuft es in Wuppertal längst nicht so rund. Der WSV wartet seit drei Spielen auf einen Sieg, zuletzt gab es beim 1. FC Düren ein Remis (1:1).
"Das Spiel gegen Düren fand ich in vielen Phasen schon okay", erklärte Interims-Trainer Christian Britscho auf der Pressekonferenz des WSV. "Wir haben nicht die Sterne vom Himmel gespielt, das ist zu der Jahreszeit in Düren aber auch nicht zu erwarten."
In Düren gab Britscho nach der Entlassung von Hüzeyfe Dogan als sein Debüt. "Wir arbeiten etwas über eine Woche in der Konstellation zusammen und da sind die Gedankengänge, die der alte im Kopf hat, noch nicht bei jedem so klar", gab der 53-Jährige Einblicke in seine ersten Tage als WSV-Cheftrainer. "Um diese Abläufe geht es dann, und da muss ich auch der Truppe ein Lob aussprechen. Sie ist sehr lernwillig und immer voll dabei."
Aachen: Johnen - Winter, Uzelac, Hanraths (17. Dervisevic), Strujic - Baum (70. Bapoh), Müller - Willms (64. Afamefuna), Schaub, Scepanik - Brasnic (76. Schwermann).
Wuppertal: Patzler - Itter, Schweers, Pytlik, Dams - Tunga (46. Rodrigues Pires), Demming (76. Saric) - Hagemann (53. Bulut), Korzuschek, Beckhoff (46. Benschop) - Marceta.
Tore: 1:0 Demming (Eigentor, 20.), 1:1 Marceta (92.), 1:2 Schweers (94.)
Zuschauer: 27.300
Das wird gegen die Alemannia auch wichtig sein. Die Kaiserstädter haben sieben der letzten acht Spiele gewonnen und seit der Einstellung von Heiner Backhaus als Trainer nur ein Spiel verloren. "Aachen hat einen klaren Plan und eine Mannschaft, die das zu hundert Prozent durchzieht. Sie gehen mit frühem Pressing häufig in Führung und verteidigen das taktisch als auch körperlich sehr gut", analysierte Britscho die Stärken des aktuellen Tabellendritten. "Unsere Aufgabe wird es sein, Aachen nicht in die Karten zu spielen. Wir müssen selber in Führung gehen und zeigen, dass es für sie nicht so wie in den letzten Wochen laufen wird."
Pytlik und Tunga werden fehlen - "Mannschaft ist willig"
Neben dem gesperrten Kevin Pytlik wird auch Mittelfeldspieler Steve Tunga (Knieverletzung) fehlen. "Ansonsten dürften alle an Bord sein", konnte Britscho bei Niklas Dams und Charlison Benschop Entwarnung geben.
Ob es dem WSV gelingt, das Hinspiel-Ergebnis aus Aachen zu wiederholen? "Die Erinnerung ist natürlich schön, aber wir müssen uns auf jetzt konzentrieren. Das ist erstmal entscheidend", sagte Verteidiger Lion Schweers, der das Hinspiel mit seinem Treffer in der Nachspielzeit (94.) gedreht hatte. Jetzt will er auch im eigenen Stadion jubeln: "Ich freue mich auch auf 4000 Zuschauer, vielleicht kommen ja noch ein paar dazu. Ohne Zuschauer ist Fußball nichts. Je mehr hinter uns stehen, desto besser."
Trotz der aktuellen Krise gibt sich Schweers zuversichtlich, das Formtief bald hinter der Mannschaft zu lassen: "Die Phase ist natürlich nicht leicht zu händeln, auch nicht für die Mannschaft. Nichtsdestotrotz haben wir an vielen Details gearbeitet, auch sehr akribisch. Die Mannschaft ist willig." Diesen Willen werden die Wuppertaler gegen Aachen über 90 Minuten auf den Platz bringen müssen.